Kapitel 1

"Schätzchen, sieh mal." Ich hasse es. "Ohh, ist das nicht goldig? Das würde dir soo gut stehen!" Ich hasse sie. "Und...OH MEIN GOTT! Diese Schuhe! die muss ich haben! entschuldige mich kurz." Endlich ist sie weg. Wie konnte Mom mir das nur antun? Haut einfach mal klammheimlich nach New York ab und lässt ,ich hier mit meiner shoppingsüchtigen, verwöhnten, pinken Cousine alleine! "Becci!" Wenn man vom Teufel spricht....
"Süße, die musst du auch mal an probieren. Guck dir doch nur diese traumhafte Farbe an! Wunderschön! Die passen bestimmt gut, zu der Handy Hülle, die ich dir geschenkt hab!"
Ich sah sie entgeistert an. Was interessiert es mich, ob meine Schuhe zu meiner Handy Hülle passen?! Ich werde weder das eine noch das andere auch nur anrühren, es war eine schreckliche Farbe, eine Art krebserregendes Korrall, das mir in den Augen weh tat. Ein normaler Mensch, hätte mir angesehen, dass ich nicht gut drauf war, und dass es mir vollkommen egal war, welche Farbe mein Handy hat.
Jenna jedoch ignorierte meine Motivationslosigkeit und zog mich weiter von Geschäft zu Geschäft. Ich fragte mich langsam wo sie das ganze Geld her nahm. Fast jeden Tag kam aus unserem Haus Flur: "Becci, ich gehe ins Shopping Center, magst du mitkommen?" und fast jeden Tag stand der Flur abends voll mit gefüllten Tüten und Taschen aus den teuersten Boutiquen.
Seit zwei Wochen inzwischen wohnte Jenna bei uns. oder eher gesagt bei mir, weil meine liebe Mutter ja ihre zweite Pubertät gerade in NYC austoben musste. Ohne mir bescheidzugeben. als ich am Samstag vor zwei Wochen in unsere Küche kam lag ein zettel auf der Anrichte :
Schätzchen, mach dir keine Sorgen. Ich bin in NY und genieße das leben. Jenna kommt heute Mittag, sie wird da bleiben bis ich wieder da bin, ihr werdet eich sicherlich gut verstehen! Viel Spaß euch zwei.
xox mom

Natürlich verstanden Jenna und ich uns nicht gut. Zumindest ich mich nicht mit ihr, sie allerdings
liebte mich. Nun ja....auf die weise wie Paris Hilton ihren Chihuahua liebt vielleicht. Andauernd brachte sie mir neue Klunker von ihren Shopping Touren mit, allesamt landeten sie dann in dem untersten fach meiner Kommode, und da werden sie wahrscheinlich auch immer bleiben. wann sollte ich sie auch anziehen? Parties waren generell nicht mein Ding, in der schule durften wir zu unseren uniformen keinen schmuck tragen, und sonst war ich zu hause.
während ich also hinter meiner lieben Cousine hertrottete und darüber nachgrübelte, ob ich sie vielleicht aussetzen sollte, hatte sie schon ganz andere Pläne.
"Weißt du sweetie, du brauchst mal etwas Abwechslung in deinem leben. was hälst du davon, wenn wir heute Abend mal ausgehen? du und ich?" Nein. "Ach weißt du...mir gehts nicht so gut...ich glaube, mir fehlt ein bisschen Schlaf..." Lahme ausrede. sehr lahm.'" Ach so ein Quatsch! du bist Top fit! komm schon, dass wird lustig! wir suchen dir gleich ein schönes Kleid raus. sieh mal das grüne da.hmm...obwohl, das würde sich bestimmt mit deinen Haaren beissen, lieber blau!" Jenna war voll in ihrem Element. Gut dann würde ich also den Abend mit meiner lieben Cousine verbringen. es wird eine Katastrophe. ganz sicher. u d sie wird es wahrscheinlich nicht einmal merken. "Becci! Hörst du mir überhaupt zu?" Becci, war ganz Ohr. natürlich. was auch sonst? wäre ja nicht so, dass ich mir dieses Gefasel über Kleider und Make-up die letzten 2 Wochen durch gängig anhören musste...