Samstag, 23. März 2013

Kapitel 2

Und hier stand ich also. Neben mir Jenna in einem bezaubernden pinken Kleid (was auch sonst). Mir hatte sie heute Mittag ein babyblaues Exemplar andrehen wollen, allerdings hatte ich dann doch meinen Willen durchgesetzt und sie hatte sich mit einem robinrotem Kleid zufrieden gestellt. Das spielte mir sehr in die Karten, denn Jenna war der Meinung die beiden Farben würden sich sehr beißen würden...was so viel bedeutete wie: Wir dürfen nicht zu lange, zu nah nebeneinander herlaufen, wie sähe das denn aus?!
Tja, und somit konnte ich den Abend ungestört an der Bar verbringen, während meine Cousine sich auf der Tanzfläche austobte. Es war lustig ihr dabei zuzusehen wie sie ein paar Mal völlig übertrieben irgendwelche unbekannten Jungen antanzte. Lächerlich. Am seltsamsten war es allerdings, dass manche Jumgs das anscheinend nicht so empfanden. Nach einiger Zeit stellte sich jemand neben mich an die Bar, ein breitgebauter, braunhaariger Junge, er sah ziemlich perfekt aus, fast schon langweilig. Er hatte wohl bereits getrunken, denn als er sich nun zu mir wand, roch sein Atem nach herbem Alkohol, wahrscheinlich Schnaps. "Nnna...du? Lllust...wwas suu drinkenn?" lallte er. Ja, er hatte wohl ein bisschen viel getrunken. "Nein, danke, ich hab schon." sagte ich, so abweisend wie möglich und hielt mein Colaglas hoch. "Uund wwwillst du viielleicht ssspassiereen gehhn? kuurs ann die frische lluft?" "Ähm, nein, ich würde lieber hier bleiben....alleine..." "Achh, komm schhon..hhab dich nnich soo, prinzesssin" "Ich habe nein gesagt. Und jetzt zisch ab!" Langsam bekam ich Angst vor ihm. Ich wollte aufstehen und die Nähe meiner lieben Cousine suchen, da hielt er mich grob am Arm fest. Er zog mich in Richtung des Ausgangs. Ich sträubte mich dagegen, doch er war wahrscheinlich doppelt so schwer wie ich und um einiges stärker. Doch auf einmal hörte es auf an meinem Arm zu reißen. Ich blickte auf und sah, dass jemand sich vor den Typen gestellt hatte, der mein Handgelenk wie einen Schraubstock umschlossen hielt. "Ich glaube sie will nicht mitkommen." sagte die Gestalt. Ich konnte sie nicht erkennen, aber sie war eindeutig weiblich. "Wwas wwillsdu denn vvon mmir? Vverpiss dicchh Bblaack Beauty, ichh und meinn Babe wolln rraus gehn." bluffte mein 'Begleiter' "Lass sie los" war alles was 'Black Beauty' darauf erwiederte. Ihr Tonfall ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Es war der Tonfall in dem Polizisten beim FBI reden. Der Tonfall vor dem man bedingungslos Respekt haben muss. Anscheinend war ich nicht die einzige, die das so empfand, denn der Typ ließ mich los und ging langsam, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen weg. Ich sah zu ihr, auch sie beobachtete mich. "Danke...wer weiß was der mit mir gemacht hätte, wenn du ihn nicht aufgehalten hättest..." "Schon gut, so Typen laufen hier jeden Abend rum.' Sie trat einen Schritt näher. Sie hatte helle Haut, braune Haare und...himmelblaue Augen. Nicht so ein Blau, dass du leicht ünersiehst, sondern eines, dass deinen Blick geradezu anzieht. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ihre Augen waren wunderschön.Sie hielt mir die Hand hin. "Cathey" ich nahm sie. "Becca" "Sehr erfreut Becca. Darf ich mich zu dir setzen. Ich hätte ein paar interessante Stories zu erzählen, während du darauf wartest, dass Barbie endlich fertig mit ihrem epileptischen Anfall ist." ich sah sie perplex an. Woher wusste sie, dass Jenna zu mir gehörte? "Ich hab euch zusammen reinkommen sehen" meinte sie als Antwort auf meine unausgesprochene Frage.
Wir setzen uns und sie fing an zu erzählen. Ich hatte anfangs nicht genau gewusst, was sie mit interessanten Stories gemeint hatte, aber nun begriff ich. sie war fast jeden Abend hier, da ihr Bruder hier arbeitete und sie ihm oft half. Natürlich hatte sie schon öfter die skurrilsten Leute getroffen. Nach einiger Zeit entschuldigte sie sich kurz um in dem Bereich hinter der Theke zu verschwinden. Ich dachte über sie nach, und kam zu dem Schluss, dass sie genau der Typ Mädchen war, mit dem ich mich gut verstehen würde und mit dem man viel erleben konnte. Plötzlich sprach mich der Kerl hinter der Theke an: "Becca? Cathey musste weg, sie meinte ich soll dir ihre Handynummer geben.." ich sah auf und blickte in das Gesicht von Catheys Bruder. Es musste einfach ihr Bruder sein, sie sahen sich sehr ähnlich, die selben beeindruckenden Augen. Allerdings hatte ich bei seinen das Gefühl, ich könnte darin versinken. Er sah gut aus. Nicht gut wie dieser nahezu perfekte Junge eben, sondern einfach gut. Er hatte das gleiche Lächeln wie seine Schwester, als er mir die Hand gab. "Ich bin Louis." Dann drehte er sich um und begann wieder damit Getränke zu verteilen. Der Zettel mit Catheys Nummer lag vor mir auf dem Tresen. daneben stand allerdings noch etwas anderes:
eine weitere Nummer und in Klammern dahinter: Louis
Ich sah zu ihm rüber. Er bückte sich grade, doch ich konnte das Grinsen auf seinem Gesicht sehen.In mir kribbelte es. NEIN. ich durfte mich nicht verlieben. Nicht mal ansatzweise. nicht jetzt. Nicht so kurz danach...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen